Halb fünf war es, ich schlug die Augen auf und es war schon taghell. Nächstes Mal kaufen wir ein schwarzes Zelt… Umdrehen und weiterschlafen. Dies gelang bis kurz vor acht Uhr. Ein verschlafener Blick zum Zelt heraus und ich fühlte mich wie im November. Wolkenverhangen, kühl, nieselnd. Und bei diesem xxx Wetter soll ich nun den warmen Schlafsack verlassen? Bettina war aber schon aufgestanden und hat alles fürs Frühstück vorbereitet. Ich musste nur noch zuchehocke. Das Open-Air-Frühstück schmeckte ausgezeichnet und schon war die Camper-Welt in Ordnung.

Da das Wetter auch nach dem Frühstück nicht sehr gut war entschieden wir uns, eine Einkaufsfahrt nach Arvika zu unternehmen. Wir sind aktuell bei der letzten Gasdose angelangt und wenn wir heute Abend dann wirklich was Leckeres zu Tisch bringen wollen, müssen wir Gas kaufen. In Arvika fanden wir eine Tankstelle, die gewünschtes auf Vorrat hatte und wir fuhren wieder ins Camping zurück. Bemerkung: Unser Camping Glaskogen ist schon ein bisschen in der Wildnis, das heisst das unsere Einkaufsfahrt hin und zurück 74 km Autofahrt ergab…

Nach der Rückkehr ins Camping hat der Himmel aufgerissen und zeigte mehr blaue als graue Flächen. Dies war nun das eindeutige Signal für uns, ein Kanu zu mieten und uns auf dem oberen See, dem Övra Gla, im paddeln zu versuchen. Wir erhielten ein Aluminium-Kanu und die Fahrt auf dem See gelang sehr gut. Was wir im Grundkurs auf dem Wohlensee gelernt hatten, konnten wir nun 1:1 umsetzen. Das Ganze machte grossen Spass und war sehr entspannend. In unserem grenzenlosen Kanu-Übermut sind wir sogar auf einer Insel an Land gegangen und konnten von dort auch problemlos wieder wegpaddeln.

Wir genossen die Seefahrt und die grandiose Natur, die sich uns bot. Nebst der tollen Gegend sahen wir auch viele Wasservögel und konnten teilweise sogar sehr nahe an die Tiere ranpaddeln. Nur einmal handelten wir uns mit einem Möwenmami Ärger ein, als wir zu nahe ans Nest kamen. Wir haben aber sofort reagiert und uns mit ein paar zackigen Ruderschlägen aus dem Staub gemacht.

Nachdem wir das Kanu gereinigt und zurückgegeben hatten, haben uns unsere deutschen Zeltnachbarn Claudia und Georg aus der Nähe von Kassel für später eine Überraschung versprochen. Und nachdem wir uns geduscht hatten (Warmwasserrinnsal für SEK 5 für 2 Minuten) erfuhren wir von den Beiden, dass wir bei Ihnen zum Znacht eingeladen sind. Sie waren heute zu Fuss unterwegs und haben so viele Pilze gefunden, dass es nun auch für vier Personen reichte. Dazu haben sie noch Pfannkuchen gemacht und so genossen wir ein überraschendes und feines Znacht in einer wunderschönen Gegend. Wir unsererseits revanchierten uns mit einem Toblerone-Dessert aus unserem 2 kg-Fundus.

So lässt sich campen – so macht es Spass!