Wir haben herrlich geschlafen. Völlig relaxed und erholt wachen wir nach über neun Stunden Schlaf um 8 Uhr auf. Buonas diaz. Aber hallo … es regnet! Gut, dann gönnen wir uns mal eine ausgiebige Dusche und begeben uns in den 30. Stock ins Restaurant zum Frühstück. Herrlich was es da alles gibt: Ein reichhaltiges Kuchenbuffet, Lachs in verschiedenen Variationen, Schinken, Käse, Tortillas, Gemüse, Reis, scrambled eggs, Cerealien, ein leckeres Früchteangebot. Wow! Einfach nur toll. Vom Tisch direkt am Fenster geniessen wir eine tolle Aussicht auf den Bahnhof Chamartín. Von hier aus kann ich bestens von Entenschnäbel-Lokomotiven gezogene Zugskompositionen beobachten (bisher kannte ich nur Hamsterbacken- und Gumminasen-Loks …).

Puerta del Sol

Als wir das Hotel verlassen, ist es draussen neblig-regnerisch und nass. Wir gehen zur U-Bahn-Station Begoña, lösen einen Tagespass und fahren mit der Linie 10 ins Zentrum. Wohin zuerst? Natürlich zur Puerta del Sol! Das „Sonnentor“ macht seinem Namen heute nur wenig Ehre, ist aber ein schön gestalteter Platz und das Nervenzentrum, wo sich eilige Berufstätige und Müssiggänger, Touristen, Einkaufsbummler und verkleidete Kunstfiguren treffen. Von hier aus ist es nicht weit zur Plaza Mayor, dem Hauptplatz, der guten Stube Madrids, die den Besuchern der Stadt gehört. In unserem Reiseführer steht: „Auf der Plaza Mayor vergeht die Zeit etwas langsamer als im Rest der Stadt. Die Besucher lassen sich auf den Stühlen der Restaurants nieder und hören den Strassenmusikern zu.“. Bei diesem Hudelwetter ist nichts von alledem der Fall. 

Mercado San Miguel

Der böige Wind frischt alles auf, der Nieselregen trägt das seinige dazu bei, „dass d‘Meitschi d‘Häntsche alege und d‘Buebe gschwind loufe“. Uns führt der Weg zum Mercado de San Miguel, einer schönen Markthalle, die aber nichts mehr mit einem traditionellen Markt zu tun hat. Die Halle aus Glas und Eisen von 1916 ist ein privat betriebener Gourmettempel. Tapas allüberall, Obst-, Käse- und Fischstände, eine Sherrybar, ein Café mit wunderschönen Patisseries. Es hat aufgehört zu regnen, die Sonne drückt leicht durch. Wir spazieren weiter zur Almudena-Kathedrale – ein zeitgenössisches Bauwerk, in dem der damalige Kronprinz Felipe de Borbó y Grecia 2004 seine Letizia geheiratet hat. Sehr schön und modern gestaltetes Kirchenhaus. Ja und direkt an die Kathedrale haben Königs ihren Wohnsitz im Palacio Real mit 280 Gemächern. Wir spazieren weiter bis zum Templo de Debod im Parque del Oeste. Der kleine altägyptische Tempel zu Ehren der Götter Amun und Isis (2. Jh. v. Chr.) ist das älteste Bauwerk Madrids. Die ägyptische Regierung schenkte den Tempel dem spanischen Staat zum Dank für die Hilfe spanischer Archäologen bei der Rettung Abu Simbels am westlichen Nilufer während des Baus des Assuanstaudamms in den 1960er-Jahren. Von hier aus geniessen wir das tolle Panorama über die Casa de Campo und den Königspalast. Auf dem Weg zurück in die Innenstadt kommen wir an der Bar Martin vorbei. Da legen wir doch eine kurze Pause ein. Ein Glas Rotwein und Tapas gibt‘s zur Stärkung. Satt und aufgewärmt geht‘s wieder zurück Richtung Puerta del Sol. Zuerst aber noch ein Zwischenstopp in der Gourmet Experience Gran Vía im 9. Stock des Corte Inglés an der Plaza Callao. Von der Terrasse des Restaurants aus hat man einen einmaligen Blick über die Stadt. 

Kybele-Brunnen

Nos vemos en el Oso y el Madroño – „Wir treffen uns beim Bären und dem Erdbeerbaum.“ Das Madrider Stadtwappen, das als Skulptur den Eingang zur Calle de Alcalá markiert, ist der Loeb-Egge Madrids. Beim Bären und dem Erdbeerbaum kommen wir auf dem Weg zur Plaza de Cibeles mit dem Kybele-Brunnen vorbei. Rund um diesen Brunnen feiern Anhänger und Spieler von Real Madrid jeweils ihre Siege. Die letzte Etappe unserer zu Fuss-und-Metro-Reise führt uns noch einmal in die Estación de Atocha. Diesmal verweilen wir gemütlich im Palmgarten. Von dort geht‘s anschliessend in eine kleine Tapas-Bar, wo wir eine Kleinigkeit essen und uns aus der Soft-Drink Karte Tinto de Verano bestellen. „Sommerrotwein“, halb Rotwein, halb gaseosa mit viel Eis. Na also bitte, über die paar Promillchen wollen wir jetzt mal grosszügig hinweg schauen. Mit der Metro geht‘s nordwärts zurück ins Hotel, wo wir diesen tollen Tag gemütlich ausklingen lassen.